Ich gebe zu, anfangs habe ich dieses Buch so ein bisschen aus Witz gelesen. Ich wollte einfach mal wieder was richtig einfaches lesen, ohne groß nachzudenken. Ein Buch, das man auch auf nem anstrengenden Flug nebenbei lesen kann, wenn neben einem das schreiende Baby sitzt und man schon seit einer gefühlten Ewigkeit wach ist.
Irgendwie fand ich den Titel witzig. Es erinnerte mich an Bücher, die ich vor über 10 Jahren viel gelesen habe. Als ich gerade mit der Schule fertig war, habe ich häufiger von Freunden zu Geburtstagen so Bücher wie „Alles, was ein Mann wissen muss“ oder ähnliche Titel geschenkt bekommen. So diese halb ernstgemeinten Ratgeber darüber, wie man im Wald ein Feuer macht, wie man richtig mit einer Kettensäge umgeht usw.
So etwas hatte ich hier auch erwartet. Doch ich bin trotzdem überrascht worden. Klar, wir können alle hoffen, dass wir niemals in Situationen geraten werden, in denen man sich wirklich aus einem Kofferraum befreien muss. Und selbst wenn ich eines Tages in eine solche Situation komme, ist es fragwürdig, ob ich mich wirklich noch daran erinnern werde, was in diesem Buch stand.
Doch ein paar Sachen habe ich dennoch mitgenommen. Zum Beispiel, dass es sehr sinnvoll ist im Flugzeug die Reihen bis zum nächsten Notausgang zu zählen, damit man sich im Zweifel an den Sitzreihen entlang dahintasten kann, wenn man nichts sehen kann.
Das Buch hat auf jeden Fall seinen Zweck erfüllt. Es war unterhaltsam. Ein bisschen so als würde man einen Onlinekurs schauen, obwohl man eigentlich zu faul ist das jeweilige Thema wirklich zu einem Business zu machen. Man fühlt sich produktiv und gut, man hat das Gefühl, man investiert gerade in seine Weiterbildung. So habe ich mich auch gefühlt und ein bisschen darüber nachgedacht, in welchen Situationen ich coole James Bond Fahrmanöver gebrauchen könnte, wo ich einen Wagen beim Rückwärtsfahren in einem Zug wende oder was ich tue, wenn ich als Beifahrer in einem Auto sitze und die Kontrolle über das Fahrzeug gewinnen muss. Also insgesamt, es war unterhaltsam. Doch man sollte realistisch bleiben, bei der Frage, wofür man das Wissen wirklich einsetzen wird…